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Fluss der Region: Die Treene

Die Treene ist im Sommerhalbjahr ab Einstiegsstelle Langstedt per Kanu befahrbar.

Ehem. Flugplatz Eggebek

Die Konversionsfläche wurde nach Abzug der Bundeswehr zu einem Energie- und Technologiepark entwickelt.

Neuer Badesee in Wanderup

Im Rahmen der Renaturierung wurde im Bereich des Kiesabbaus ein neuer Badesee geschaffen. Foto: HRH

Konversion Flugplatz Eggebek

Mit dem Bau des Flugplatzes in Eggebek wurde im Jahre 1938, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, begonnen.

Im Juli 1941 waren die Bauarbeiten beendet. Der Codename für den Flugplatz Eggebek lautete "Eskimo". Eggebek diente zur Zwischenlandung bei Flügen nach Dänemark, Norwegen und England.
Zum Kriegsende waren in Eggebek verschiedene Einheiten der Luftwaffe stationiert, unter anderem eine Ju-352 Transport-Einheit aus Grossenbrode.
1945 wurde der Flugplatz von der Royal Air Force besetzt. Was zu gebrauchen war, wurde nach England verschifft. Was zurückblieb, wurde im Jahre 1947 zerstört.

Der Befehl Nr. 41 zur Aufstellung der bundesdeutschen Marineflieger vom 26. Juni 1956 sah neben dem neu zu schaffenden Marinefliegerkommando (MFKdo) in Kiel unter anderem auch die Aufstellung zweier fliegender Verbände vor:

  • der 1. Marinefliegergruppe (1. MFGr), zuständig für den Bereich der Ostsee
  • der 2. Marinefliegergruppe (2. MFGr), zuständig für den Bereich der Nordsee

Letztere Einheit wurde am 1. April 1958 aufgestellt und war ursprünglich für den Fliegerhorst Nordholz vorgesehen. Sie wurde jedoch zunächst auf zwei andere Standorte verteilt: den Fliegerhorst Kiel-Holtenau sowie den Fliegerhorst Schleswig-Jagel.

In Jagel wurde am 1. September 1958 die 1. Staffel der 2. MFGr in Dienst gestellt, die – eigentlich für die Luftaufklärung vorgesehen – zunächst einmal der Ausbildung dienen sollte. Der Bedarf an Flugzeugen sah einige Hawker Sea Hawk, Fairey Gannet, Fouga Magister sowie einige Piaggio P.149 vor. Da jedoch weder die Infrastruktur noch die Mannschaftsstärke von 900 Mann (anfangs waren es weniger als 200) erreicht werden konnte, bestand die Gruppe zunächst nur auf dem Papier. Am 30. September 1958 konnte die Staffel jedoch ihre „volle“ Einsatzfähigkeit melden. Sie setzte sich zunächst zusammen aus:

  • 6 Sea Hawk
  • 2 Fairey Gannet und
  • 3 Fouga Magister

Bereits 1959 war der Standort Jagel zu klein geworden, und so verlegte die gesamte 2. MFGr komplett auf den Stützpunkt Schleswig-See. Kurze Zeit später kehrte zumindest die nunmehr neu gebildete 1. Aufklärungsstaffel zurück nach Jagel.

Zu Beginn des Jahres 1960 erfolgten bei den Marinefliegern einige Umstrukturierungen, und so wurde aus der 2. MFgr am 1. August 1960 offiziell das Marinefliegergeschwader.

Noch nicht einmal ein Jahr später wurde es auch in Jagel zu eng, alleine die 2. Mehrzweckstaffel bestand nunmehr aus 18 Sea Hawk sowie 7 Verbindungsflugzeugen. So wurde im Oktober 1961 die Aufklärungsstaffel an das neue MFG 1 übergeben und im Tausch hierfür 18 Fairey Gannet übernommen, die die neue U-Jagdstaffel bildeten und 1962 nach Sylt verlegten.

Bereits zum Zeitpunkt der Aufstellung der Einheit war der Fliegerhorst Nordholz vorgesehen. Dieser musste jedoch erst aufwändig ausgebaut werden. Erst zu Beginn des Jahres 1963 war der Ausbau abgeschlossen und bis zum 28. April konnte das gesamte Geschwader nach Nordholz verlegt werden.

Allerdings deutete sich bereits ein erneuter Umzug an. Die ab 1960 bei der Luftwaffe eingeführten F/RF/TF-104G „Starfighter“ waren auch für die Marineflieger (als Ersatz für die Sea Hawk) vorgesehen, die Start- und Landebahn in Nordholz erwies sich für dieses Flugzeug jedoch als zu kurz. Gegen Ende 1963 begann daher der Umzug des gesamten Geschwaders von Nordholz auf den Fliegerhorst Eggebek. Am 1. Oktober 1963 war bereits die bisher auf Sylt stationierte U-Jagdstaffel nach Nordholz verlegt und dem nun dort beheimateten MFG 3 unterstellt worden.

Im März 1964 wurde der Standort Eggebek mit der Landung der ersten F-104G offiziell übernommen, das bisher dort stationierte AG 52 der Luftwaffe war vorher bereits nach Leck verlegt worden. Wenige Tage später erhielt das MFG 2 auch die Aufklärungsvariante des ”Starfighter“, die RF-104G. Beim Absturz einer RF-104G des MFG 2 kam im März 1970 auch der Sohn des damaligen Bundestagspräsidenten und früheren Verteidigungsministers Kai-Uwe von Hassel, Joachim von Hassel, ums Leben, als einer von über 100 Piloten der Bundeswehr.

Jedoch waren auch die Tage des „Starfighters“ begrenzt, und so rüstete das MFG 2 ab 1986 auf das neue Waffensystem Panavia Tornado um, wofür die Start- und Landebahn in Eggebek erneuert werden musste. Hierfür zog das MFG 2 kurzfristig auf den Fliegerhorst Jagel um.

In den letzten Einsatzjahren der „104“ betrieb das MFG 2 das Kunstflugteam „Vikings“. Es bestand aus zwei mit einer Sonderlackierung versehenen Starfightern. Eine F-104, die 22+01, befindet sich als 26+63 mit dieser Sonderlackierung heute im Technik-Museum Speyer.

1993 brachte die Truppenreduzierung nach dem Ende des Kalten Krieges eine erneute Umstrukturierung der Marineflieger mit sich: Das MFG 1 wurde aufgelöst und ein Teil des Geschwaders an das MFG 2 – mittlerweile wieder in Eggebek – übergeben.
Damit einhergehend wurde ein neues Wappen eingeführt, das die Elemente von beiden Wappen vereinte.

Die Entscheidung zur kompletten Außerdienststellung der Marine-Jagdbomber und damit der Auflösung des MFG 2 fiel 2003: Einen Teil der Waffensysteme erhielten andere Einheiten der Marineflieger und der Luftwaffe. Im Juni 2005 verließen die letzten Maschinen den Standort Eggebek.

Das MFG 2 wurde am 9. August 2005 offiziell außer Dienst gestellt und am 1. Januar 2006 endete auch die Geschichte des Bundeswehrstandortes Eggebek.

Amt und Gemeinde Eggebek sehen sich seit der Standortentscheidung des Verteidigungsministeriums vom Mai 2003 in besonderer Verantwortung bei der Bewältigung der notwendig werdenden Umwandlung von einem militärischen NATO-Geschwader mit Flugplatzgelände, Kasernenbereich, Munitionslager und Tanklager in eine zivile, gewerbliche Nutzung dieser speziellen Liegenschaften. 
Ausgehend von einem Nachnutzungs- und Entwicklungskonzept, das die  Leitnutzungen „Bio-Energiepark mit Übungszentrum für Hilfs-und Rettungskräfte“ für den Flugplatzbereich Eggebek und „Neuer Wohnraum“ für das Kasernengelände in Tarp erbrachte, galt es für die Gemeinde Eggebek im Weiteren, eine eigene Organisationsstruktur und Bauleitplanung aufzulegen, um durch effizientes Vorgehen die befürchteten negativen Folgen der Standortentscheidung positiv aufzufangen und um die größtenteils neuwertigen Liegenschaften auch weiterhin nachhaltig sinnvoll nutzen zu können. 
Die vorhandene Infrastruktur des Flugplatzgeländes in Eggebek auf einer Gesamtfläche von 4.188.418 m² mit 98.503 m² Gebäudebestand und 524.450 m² Verkehrsflächen bietet hervorragende Chancen und Möglichkeiten für Firmen, die sich im Bereich der erneuerbaren Energieformen in einem „Energie- und Technologiepark“ entwickeln wollen. In eindrucksvoller Weise wurden viele Firmen durch das gute Engagement der Konversionsträgergesellschaft und des Platzeigentümer bereits angesiedelt.

Die Gemeindevertretung Eggebek entwickelte zusammen mit der Landesplanung die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes für weitere erfolgreiche Aktivitäten von Gewerbebetrieben.
Als oberstes Ziel bei allen mitunter sehr kontrovers diskutierten Überlegungen stand die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen für die Region. Der ländliche Raum hat insofern trotz der immer weiter wegbrechenden Bundeswehrstandorte mit solchen Konversionsflächen sehr gute und weitreichende Chancen, wirtschaftliche und touristische Aspekte sinnvoll miteinander zu verbinden.

Seit 2009 ist die GPC Gewerbepark Carstensen GmbH Eigentümer des ehemaligen 408 ha großen Nato-Flugplatzes in Eggebek. Die GmbH entwickelte das Konzept des Energie- und Technologieparks mit dem Schwerpunkt "regenerative Energien" und leitet die Projektierung zur Verwirklichung des Konzeptes.

Der Sektor "regenerative Energien" ist der Wirtschaftsbereich der Zukunft. Fossile Rohstoffe werden knapper, nach Alternativen wird weltweit geforscht. Wer sich jetzt aktiv daran beteiligt, verfügt über einen Entwicklungs- und Forschungsvorsprung. Regenerative Energie umfasst viele Bereiche: Windkraft, Solarenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Als Kompetenzzentrum möchte GPC möglichst viele dieser Möglichkeiten auf dem Gelände realisieren.

Derzeit sind bereits ca. 45 Gebäude vermietet oder verkauft worden. Eine Biogasanlage mit einer Leistung von bis zu 750 KW wurde im Mai 2009 in Betrieb genommen. Im November 2013 wurde eine REpower MM92 Forschungswindkraftanlage mit 2,05 Megawatt Leistung installiert. Zusammen mit der FH Flensburg wird an dieser über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren eine umfangreiche Erforschung und Verbesserung von Windkraftanlagen erfolgen.

2011 wurde die zu diesem Zeitpunkt weltweit leistungsstärkste zusammenhängende Freiflächenphotovoltaikanlage mit einer Leistung von ca. 83,5 Megawatt auf einer 129 ha großen Fläche errichtet.

Auf dem GPC-Gelände ist damit eine Vielzahl an verschiedenen Forschungsgebieten entstanden. Je nach Schwerpunkt werden dadurch ingenieur-technische, naturwissenschaftliche oder betriebswirtschaftliche Studienschwerpunkte angesprochen. Daher arbeiten auch verschiedene Universitäten und Hochschulen mit der Firma GPC zusammen:

  • Umwandlung konventioneller Systeme in moderne Nutzungsformen
  • Anpassung verschiedener Energiequellen speziell auf die Bedürfnisse von Schleswig-Holstein
  • weitere Nutzungsformen, die sich zur Erzeugung erneuerbarer Energien eignen

Durch Beschluss durch die Gemeindevertretung Eggebek im Jahr 2019 wurde die Bauleitplanung für die Erweiterung und Vergrößerung der Photovoltaik-Freifläche auf den Weg gebracht. 2021 wurden die Arbeiten aufgenommen, den PV-Park um weitere 50 Hektar zu vergrößern, was ca. 50 Fußballfeldern entspricht. 

Durch technische Weiterentwicklung bei der Herstellung der Solarmodule wird durch den neuen Park eine Leistung von insgesamt 57,4 Megawatt erzielt werden können. Dies entspricht rechnerisch dem Verbrauch von ca. 25.000 Haushalten. Damit wird dieser Park durch den technischen Fortschritt bei der Solarmodulfertigung eine ähnliche Leistung erzeugen können wie der vorhandene Solarpark auf dem Flugplatzgelände auf 120 Hektar Fläche.

Insgesamt bilden diese beiden zusammenhängenden Solarparks auf dem insgesamt 400 Hektar großen Flugplatzgelände eine der größten Freiflächenfotovoltaikanlagen in Deutschland. Die umfangreichen Naturausgleichsmaßnahmen für diesen Solarpark wurden auf den Ökoflächen der Gemeinde Sollerup im Bereich der Jerrisbek und der Treeneniederung realisiert, so dass auch die Gemeinde Sollerup vom Verkauf der Ökopunkte profitiert.

Auch die weiteren, ehemals zugehörigen Liegenschaften der Bundeswehr konnten zwischenzeitlich einer Nachnutzung zugeführt werden. 

Das ehemalige Munitionslager wird seit 2008 unter dem Namen "Archepark" zu einer Zufluchtsstätte für bedrohte Tier- und Pflanzenarten umgestaltet. Im Sommerhalbjahr lädt der Archepark interessierte Menschen herzlich zu einer Führung auf dem ca. 20 ha großen Gelände ein. Termine und Treffpunkt entnehmen Sie der aktuellen WIR-Zeitung. 

Auch das ehemalige NATO Tanklager Tüdal zwischen Tarp und Eggebek wurde nach 45 Jahren Sperrung wieder betretbar. Das Gelände von 40 ha ist nun für den Naturschutz gesichert. Die Gemeinde Eggebek errichtete hier 2017/18 das "Bildungshaus Treenelandschaft Eggebek". Das Leuchtturm-Projekt in der Klimaschutzregion Flensburg ist Bildungsort für alle und versteht sich als außerschulischer Lernort im ländlichen Raum. 

 

Amt Eggebek

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